Übergewicht und Fettleibigkeit sind in Deutschland genauso wie in vielen anderen Ländern ein massives Problem.
Für die Gesundheit bedeutet das natürlich nichts Gutes: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, manche Krebsarten und Diabetes können die Folge sein.
Wie es zu Übergewicht kommt und wie du es endlich schaffst, zu einem normalen Gewicht zu kommen, erfährst du in diesem Artikel.
1. Wieso habe ich Übergewicht?
Inhaltsverzeichnis
Wenn du Menschen fragst, warum sie ihrer Meinung nach zu viel wiegen, hörst du interessante Antworten wie:
- „Ich habe keine Willenskraft.“
- „Ich kann es nicht ändern, das sind die Gene.“
- „Meine ganze Familie ist zu dick.“
- „Ich war schon immer so.“
- „Ich kann mich einfach nicht beherrschen.“
Mach dir bewusst, wie es wirklich zu deinem Übergewicht gekommen ist. Das ist extrem wichtig. Warum wiegst du wirklich mehr als du eigentlich wiegen willst? Was hat dazu geführt, dass du immer mehr zugenommen hast?
Sei ehrlich zu dir. Du willst eine wahre Antwort auf diese Frage finden, keine Ausreden. Du bist auch nicht der Richter, der dich verurteilen will. Stattdessen bist du der Beobachter, der sachlich feststellt, wie es zum Übergewicht gekommen ist. Nur dann wirst du auch erkennen, warum du das ändern MUSST. Und du wirst einen Weg zu deinem Wohlfühlgewicht finden.
2. Esse ich wirklich zu viel?
Im Endeffekt ist die logische Antwort auf die Frage, warum du Übergewicht hast:
Du isst mehr, als dein Körper an Energie benötigt.
Das bedeutet im Grunde genommen, dass das Essen, das du zu dir nimmst, direkt in Fett gespeichert wird. Dein Tank ist nämlich leider schon voll, und bevor er „überläuft“, speichert er lieber die überschüssige Energie für schlechte Zeiten. Leider in Form von Fett.
Im Gegensatz dazu ist es unmöglich zuzunehmen, wenn du nur so viel isst, wie dein Körper für die notwendigen Energievorgänge benötigt. Keinen Bissen mehr! Dann hältst du dein Gewicht.
Aber das ist genau der Knackpunkt. Wie viel Energie dein Körper benötigt, ist bei jedem Menschen anders. Es hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie viel Energie dein Körper braucht. Deshalb ist der erste Schritt bei Übergewicht eine genaue Bestimmung deiner Ausgangslage.
3. Wie viel Übergewicht habe ich?
Ein bisschen? Du glaubst nicht, wie viele Menschen schockiert sind, wenn sie erfahren, wie viel Übergewicht sie tatsächlich haben und wie ungesund das ist.
Gerade Menschen, die aus emotionalen Gründen zu viel essen, sind sehr gut darin, Ausreden zu finden. Oder sie nehmen es überhaupt nicht wahr, dass sie zu viel wiegen.
Kommt dir das bekannt vor: Du stehst auf der Waage und fragst dich „Wie konnte das denn nur passieren?“
Manchmal haben wir einfach den Kontakt zu unserem Körper komplett verloren.
Ich rate dir (auch wenn es manchmal hart ist), dich ärztlich untersuchen zu lassen, um die Wahrheit herauszufinden. Um die Frage zu beantworten, warum du Übergewicht hast und wie viel Übergewicht du hast.
4. Wie viel Übergewicht habe ich?
Lass bei Übergewicht immer mal wieder deinen Nüchtern-Blutzuckerspiegel bestimmen. Das wird dein Arzt nicht ohne einen bestimmten Grund durchführen, überzeuge ihn trotzdem.
Laut Deutscher Diabetes Hilfe gibt es in Deutschland aktuell mehr als 6 Millionen Menschen mit Diabetes. Jeder fünfte davon (=1,3 Millionen) weiß es noch nicht mal.
Diabetes ist kein Zuckerschlecken! Du musst gar nicht übergewichtig sein, um Diabetes zu haben. Aber vor allem wenn emotionales Essen bei dir zu starkem Übergewicht geführt hat, ist die Gefahr sehr groß, dass du Diabetes hast.
Auch eine Insulinresistenz oder Prädiabetes sind ernstzunehmende Warnzeichen. Es wird Zeit, aktiv zu werden, bevor es zu spät ist.
Außerdem willst du folgende Werte wissen:
- Blutdruck
- Triglyceride
- Cholesterin
- Gewicht
- Bauchumfang
Nur wenn du die Fakten kennst, wirst du den richtigen Weg finden. Den Startpunkt und das Ziel, vom Übergewicht zum Normalgewicht.
5. Wieso habe ich immer Hunger?
Hunger ist die größte Herausforderung, wenn es um Übergewicht und das Abnehmen geht.
Viele Diäten kümmern sich NULL um deinen Hunger, es geht immer nur um das Essen. Was du essen sollst, wie viel du essen sollst. Aber nie, wie du mit deinem Hunger umgehen kannst oder was überhaupt zu deinem Hunger führt. Und schon gar nicht darum, wie du mit dem Hunger arbeiten und ihn als Werkzeug zum Abnehmen einsetzen kannst.
Das Erste und Wichtigste, was du über Hunger wissen solltest, ist der Unterschied zwischen körperlichem und emotionalem Hunger.
Die meisten Menschen, die in Deutschland (oder anderen reichen Ländern) leben, haben wahrscheinlich das letzte mal wirklich Hunger gehabt, als sie ein kleines Kind waren. Sie haben verlernt, Hunger wirklich zu empfinden, weil sie praktisch immer essen.
Was viele – vor allem Übergewichtige – dagegen ziemlich gut kennen, sind Heißhunger-Attacken. Das hat aber nichts mit einem normalen Hungergefühl zu tun. Vielmehr ist es ein deutliches Zeichen der Abhängigkeit. Entzugserscheinungen!
Ertrage das Gefühl von Hunger.
Dein Körper greift bei der Energiegewinnung entweder auf das Essen zurück, dass du ihm gibst – oder er greift auf die Fettreserven zu.
Wenn du nur dann isst, wenn du Hunger hast, wird dein Körper einen Teil zur Energiegewinnung einsetzen und einen Teil als Reserve speichern. Später wird diese Reserve dann aufgebraucht. So sollte es zumindest sein. Isst du aber, obwohl du eigentlich gar keinen Hunger hast, bauen sich immer mehr Fettreserven an und du nimmst zu. Logisch, oder?
6. Wie hilft mir Hunger?
Versuche, eine positive Einstellung zu Hunger zu entwickeln. Sieh Hunger als einen Freund, der dir hilft, dein Wunschgewicht zu erreichen. Fühl den Hunger, fühl dich rein in deinen Körper und bau eine enge Verbindung zu ihm auf.
Hunger ist gut, weil
- er dazu führt, dass das Essen besser schmeckt
- du deinem Körper eine Pause von Insulin gibst
- der Körper auf deine Fettreserven zur Energiegewinnung zurückgreift und damit Fett abbaut
- du wieder erkennst, wenn du satt bist
Das beste Gewürz ist Hunger.
Hör auf deinen Körper, ohne dich zu verurteilen, ohne es abzustreiten. Isst du, weil du Hunger hast oder weil es dir langweilig ist, du frustriert bist oder einfach nur Lust zu essen hast?
Ignoriere den Hunger nicht. Lerne, damit umzugehen – auf eine mitfühlende, wohlwollende Art.
7. Wie beeinflussen Hormone mein Übergewicht?
Als Kind der 80er habe ich früher gelernt, dass dein Gewicht abhängig ist von den Kalorien, die zu zu dir nimmst. Wenn du mehr Kalorien zu dir nimmst, als du verbrauchst, nimmst du zu. So einfach war das damals.
Aber wie kannst du es dann erklären, dass manche schon zunehmen, wenn sie am Essen riechen, während andere scheinbar essen können, was sie wollen, ohne dabei zuzunehmen? Eine Antwort darauf sind die Hormone.
Viele Frauen machen die unliebsame Bekanntschaft mit den Hormonen, wenn sie in die Wechseljahre kommen. Obwohl sie nicht mehr essen als früher und auch nichts anderes essen, nehmen sie plötzlich zu.
Hormone sind oft Schuld am Übergewicht.
3 Hormone, die dein Gewicht beeinflussen können, möchte ich dir hier vorstellen:
Insulin
Deine Bauchspeicheldrüse produziert Insulin. Es wird ausgeschüttet, wenn du etwas gegessen hast. Die Aufgabe von Insulin ist es (vereinfacht gesagt), Energie in Form von Glukose in die Zellen und Muskeln zu befördern. Der entscheidende Faktor ist: So lange Insulin im Blut ist, werden keine Fettspeicher zur Energiegewinnung verwendet.
Zu viel Insulin im Blut verhindert jeden Versuch, abzunehmen.
Dein Körper befindet sich im Speichermodus. Gleichzeitig kann er leider nicht im Verbrennungsmodus sein. Entweder – oder!
Jedes Essen bewirkt eine Insulinausschüttung. Wie hoch diese ausfällt, hängt ab davon…
- wie viel du isst
- wie oft du isst
- welche Nahrung (v.a. Kohlenhydrate) du isst
Aufgrund der ständigen Insulinüberflutung wird dein Körper irgendwann resistent. Insulinresistenz ist die Folge, oder schlimmer noch Prädiabetes und Diabetes. Wenn du die Diagnose Diabetes erhältst und daraufhin Insulin spritzen musst, bist du in großen Schwierigkeiten.
Aber Vorsicht. Wenn du erst Diabetes hast, ist es keine Lösung, auf das lebensnotwendige Insulin zu verzichten, weil du von deinem Übergewicht herunterkommen willst.
Du willst auf jeden Fall verhindern, dass es so weit kommt. Und ich will dir dabei helfen, indem ich dir das Wissen vermittle, das du dazu brauchst.
Die Lösung kann ja wohl nicht sein, auf Essen ab jetzt zu verzichten, um den Insulinspiegel unten zu halten, oder?!?
Sicher nicht. Nur ausreichend lange Pausen zwischen den Mahlzeiten helfen, deinen Insulinspiegel zu regulieren. Und eine Kohlenhydrat-Entgiftung, um deine Insulinsensitivität wieder zu erhöhen.
Ghrelin
Ein weiteres wichtiges Hormon, dass dein Übergewicht beeinflusst, ist Ghrelin. Es wird auch in der Bauchspeicheldrüse und zusätzlich in der Magenschleimhaut gebildet und hat die wichtige Aufgabe, deinem Körper zu sagen, wann er Hunger hat.
Wenn dein Magen voll ist, wird Ghrelin sozusagen ausgeschaltet und meldet sich erst dann als Appetitanreger, wenn nicht mehr genügend Füllmaterial im Magen vorhanden ist. Isst du also zu wenig nährstoffreiche Nahrungsmittel, bekommst du schnell wieder Hunger durch das Hormon Ghrelin.
Welche Nahrungsmittel helfen dir am besten, so lange wie möglich satt zu bleiben? Gemüse, gesunde Fette und Ballaststoffe halten lange satt. Deshalb solltest du möglichst oft einen Salat zum Essen hinzufügen, den du z.B. mit gesundem Olivenöl anmachst.
Leptin
Das dritte Hormon, dass dein Übergewicht beeinflusst, ist Leptin. Es gibt deinem Körper das entscheidende Signal, wann er satt ist. Auch hier kann dein Körper leider eine Resistenz dagegen entwickeln, was gerne bei starkem Übergewicht geschieht.
Das bewirkt, dass dein Körper kein Signal mehr bekommt, dass du eigentlich satt bist. Die Folge ist ein ständig andauerndes Hungergefühl. Es bringt nichts, dann einfach nicht auf deinen Körper zu hören und nichts zu essen. Denn dann schaltet er einfach in ein Notfallprogramm und baut bei der nächsten Nahrungsaufnahme noch mehr Fettreserven auf.
Dein kompletter Stoffwechsel wird heruntergefahren. Nur für den Notfall natürlich!
Die Lösung für dieses Problem ist wiederum eine Kohlenhydrat-Entgiftung. Wenig Kohlenhydrate, viel Gemüse und Eiweiß.
Dadurch wird sich dein Leptinspiegel wieder erhöhen und dein ständiges Hungergefühl wird verschwinden.
Fazit
Hör auf die Signale deines Körpers. Stell dich dem Kampf gegen dein Übergewicht, indem du
- die richtigen Nahrungsmittel isst, die dich lange satt halten und dir Energie bringen
- längere Pausen zwischen den Mahlzeiten einlegst
- deine Hormone verstehst und durch eine Kohlenhydrat-Entgiftung aktivierst.
Bist du bereit, die Verantwortung für deine Gesundheit zu übernehmen? Dann starte noch heute mit der 21-Tage-Abnehm-Challenge (mit Entgiftungskur) zum Aufbau gesunder Essgewohnheiten für ein dauerhaftes Wohlfühlgewicht.
Hallo Franzi,
vielen Dank für deine wertvollen Gedanken und Fakten. Auf meinem Weg, Übergewicht zu reduzieren (95 kg/1,77 m) habe ich gleich die von deiner Mutter empfohlene und positive Entgiftungswoche mit Erfolg zu machen. Es ging mir in jeder Hinsicht sehr gut dabei. Kaum war die Woche zu Ende stagniert das Gewicht erneut, obwohl ich nicht in die erkannten Ernährungsfallen getappt bin. Aber das Stagnieren bringt mich wieder in Gefahr zu denken, dass ich es vermutlich nicht schaffen werde, Gewicht dauerhaft zu reduzieren.
Ich bleibe trotzdem am Ball solange ich kann und lese weiterhin deinen Newsletter.
Danke dafür und freundliche Grüße
Dorothea
Hallo Dorothea,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Toll, dass du durchgehalten hast. Das Stagnieren ist etwas völlig normales, akzeptiere das einfach und bleib am Ball, wie du es dir vorgenommen hast. Du wirst sogar ab und zu mal zunehmen, deine Hormonen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sieh es gelassen – es wird ganz bestimmt wieder in die richtige Richtung gehen. Setz dich nicht unter Druck.
Abnehmen beginnt im Kopf.
Liebe Grüße
Franzi