ein Gastbeitrag von: Stefan Hülsmann
Wer denkt, die meisten Menschen stürben an Krebs, liegt vollkommen daneben: Tatsächlich sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen und deren Folgen die wohl häufigste Todesursache in Deutschland.
Aber mit der richtigen Ernährung können die Ursachen für diese schwerwiegenden Erkrankungen und deren Folgen gemindert werden.
Was sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen?
Inhaltsverzeichnis
Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehen, wie der Name es schon sagt, in den meisten Fällen vom Herzen und den angeschlossenen Gefäßen aus. Tritt hier ein Fehler auf, ist der notwendige Kreislauf des Bluttransports und damit auch der Versorgung der anderen Organe, gestört. Zum Spektrum der Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zum Beispiel Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck.
Die Symptome reichen von störendem Schwindel bis zu lebensbedrohlichem Kammerflimmern oder Schlaganfällen. Grundsätzlich deutet eine Herz-Kreislauf-Erkrankung immer auf eine Störung der Durchblutung hin. Ob zu schnell oder zu langsam – die Blutversorgung läuft nicht so fließend, wie sie es sollte.
Auch eine Erkrankung an Diabetes oder die mit zunehmendem Alter verstärkte Verkalkung der Blutgefäße, können das Herz belasten und die Arterien verengen. Eine eingeschränkte Durchblutung bleibt manchmal lange unbemerkt bis es häufig für präventive Maßnahmen zu spät ist.
Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Neben erblich bedingter Veranlagung für eine Herzkrankheit, spielen Geschlecht und Alter in den Bereich von Risikofaktoren hinein, die nicht zu beeinflussen sind. Es sterben zum Beispiel mehr Männer an einem Herzinfarkt, dafür aber mehr Frauen an Herzschwäche.
Zu den maßgeblichen Risikofaktoren für die Entstehung einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zählen Rauchen, Stress, Übergewicht und Bewegungsmangel. Und die sind definitiv individuell beeinflussbar.
Folgen ungesunder Ernährung für das Herz
Das, was uns lecker schmeckt, bekommt unseren Blutgefäßen in der Regel weniger gut: Burger, Pommes, Chips, ein saftiges Steak oder Süßigkeiten. Fette des LDL-Cholesterins können sich beispielsweise an den Innenwänden der Arterien ablagern und hier nicht nur den Blutfluss behindern, sondern das Gefäß sogar ganz verstopfen. Das kann zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.
Neben einer medikamentösen Behandlung hilft gegen die Ablagerung Sport, wobei das Training dem jeweiligen Gesundheitszustand angepasst werden muss. Tatsächlich funktioniert Sport für Arterien wie ein Rohrreiniger in der Dusche: Die Ablagerungen werden abgebaut. Vorbeugend und unterstützend ist außerdem natürlich die richtige Ernährung.
Nahrungsmittel, die Dein Herz erfreuen
Resultiert eine Herz-Kreislauf-Erkrankung aus Übergewicht, ist es dennoch nicht unbedingt ratsam, eine Diät oder Fastenkur in Angriff zu nehmen, da diese das Herz zusätzlich belasten könnten. Vielmehr geht es bei einer gesunden Ernährung um den grundsätzlichen Austausch von „schlechten“ Nahrungsmitteln gegen „gute“. Gerade bei Fett ist diese Unterscheidung von großer Bedeutung.
Gute Fette, schlechte Fette
Wo Bratwurst und Sahnejoghurt eher Schaden anrichten können, sind fetthaltige Fische wie Lachs oder Hering sehr gesund. Sie enthalten Omega-3-Fettsäuren, die die Gefäße erweitern und unter anderem Thrombosen und Herzrhythmusstörungen vorbeugen können. Zweimal pro Woche sollte darum eine Fischsorte mit viel Omega-3-Fettsäure auf dem Teller liegen – und das am besten schonend gegart.
Womit? Das ist der nächste Punkt der herzfreundlichen Nahrungskette. Und der gilt nicht nur für Fisch, sondern die Zubereitung grundsätzlich. Hier kommen Oliven- und Rapsöl ins Spiel, beide reich an einfach ungesättigten Fettsäuren und darum zum Braten oder über den Salat besonders zu empfehlen.
Mit Ausnahme der Kokosnuss, die leider den Cholesterinspiegel erhöht, sitzen auch in Nüssen eine Menge gesunder einfach ungesättigter Fettsäuren, die viel Energie liefern. Tierische Fette aus Fleisch und Milchprodukten sollten dagegen reduziert genossen werden.
Die bunte Vielfalt macht’s
Natürlich rangieren Obst und Gemüse ganz oben auf der Hitliste gesunder Lebensmittel, das gilt nicht nur für Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemen. Jeweils zwei bis drei Portionen mindestens pro Tag (gerechnet wird jeweils eine Handschale voll) versorgen den Körper mit wichtigen Vitaminen und Vitalstoffen. Gemüse kann sowohl als Rohkost als auch gegart gegessen werden, am besten ist eine bunte, abwechslungsreiche Mischung.
Wer gerne eine Kochrichtung vorgegeben haben möchte, schlage die mediterrane Küche ein: Menschen aus dem Mittelmeerraum haben nicht grundlos weniger Probleme mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen als wir. Olivenöl, Hülsenfrüchte, viel Fisch und Gemüse, weniger Fleisch und die Nudeln auch eher mit Pesto als Sahnesauce. Überhaupt: Kräuter und Knoblauch! Sie machen es uns vor und lassen es sich sicher gerne nachahmen.
Eine herzfreundliche Ernährung bedeutet nicht, auf Genuss zu verzichten. Sondern den „alten“ zu reduzieren und durch einen neuen zu ersetzen. Es geht um das Bewusstsein, was welche Nahrungsmittel im Körper bewirken. Alkohol erhöht den Blutdruck, gesättigte Fettsäuren lagern sich ab, Weißmehl liefert ungesunde Kohlenhydrate.
Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Da Herz-Kreislauf-Leiden zu den sogenannten „Volkskrankheiten“ zählen, sind sie auch besonders erforscht und in der Regel medikamentös gut zu behandeln. Zu den bekanntesten Herz-Kreislauf Medikamenten gehören Blutverdünner oder sogenannte Beta-Blocker, die den Blutdruck senken. Nichtsdestotrotz stellen Medikamente eine Belastung für den Organismus dar, zumal es sich in dieser Hinsicht auch oft um starke Präparate handelt, die auch Nebenwirkungen haben können.
Besser ist es also, wie so häufig, vorzubeugen und es möglichst nicht dazu kommen zu lassen, dass eine regelmäßige Einnahme notwendig wird. Eine medikamentöse Behandlung sollte im übrigen unbedingt mit einem Arzt abgeklärt werden.

